maltepöggel.de

Videorecorder VFD

Vakuum-Fluoreszenz-Display mit Atmel Mikrocontroller gesteuert

In meiner Praktikumszeit beim Radio- und Fernsehtechniker habe ich aus einem alten Videorecorder dieses tolle VF Display ausgeschlachtet. Irgendwie war es mir für den Schrott zu schade und ich wollte etwas damit basteln.

Bild: Platine des VFD

Bild: Segment

Nach ein wenig Sucherei im Netz fand ich dann auch heraus, wie diese Displays genau angesteuert werden. Es gibt eine Heizung die etwa 3 Volt braucht. Diese liegt auf den äußeren beiden Anschlüssen. Segment und Gitter werden an +20 Volt gelegt. Dann leuchtet das betreffende Segment auf.

Bild: Erster Test

Zuerst habe ich es mit einem alten Taschenrechner Display getestet. Die gelben Klemmen sind die Heizung, die grünen +20 Volt.

Um nicht für jedes Segment einen separaten Anschluss zu benötigen, sind jeweils identische Segmente aller Anzeigestellen miteinander verbunden. Mittels des jeweiligen Gitters kann die entsprechende Anzeigestelle gewählt werden. Aber wie lässt sich unterschiedlicher Inhalt auf allen Anzeigestellen darstellen? Die Lösung heißt Multiplexing. Alle Gitter (und jeweils die Segmente) werden sehr schnell nacheinander angesteuert. Somit erscheint für das menschliche Auge der vollständige Displayinhalt. Diese Aufgabe übernimmt ein Atmel Microcontroller (AT90S8515).

Damit der Controller das Display ansteuern kann habe ich mir eine einfache Schaltung ausgedacht:

Bild: Schema

Über 10K Widerstände werden alle Segmente und Gitter auf positive Betriebsspannung gezogen um diese aufleuchten zu lassen. Der Transistor schaltet diese nach 0 Volt und damit ab. Für jedes Gitter und jedes Segment werden also 2 Widerstände und ein Transistor gebraucht. Das sind in Summe 62 Widerstände und 31 Transistoren. Es wäre auch ein Darlington Transistor Array möglich, welches gleich 8 Transistoren in einem Gehäuse vereint (ULN2803). Außerdem gibt es integrierte VFD-Treiberlösungen die eine geringere Stromaufnahme haben, und weniger Bauteile benötigen. Ich hatte allerdings nichts davon in meiner Bastelkiste.

Nach 2-tägiger Arbeit war dann alles soweit verdrahtet:

Bild: Rückseite

Nun braucht der Microcontroller nur noch seine Software. Diese ist in Basic mit Bascom AVR geschrieben. Alle Segmente und Gitter abschalten, Segmente für den anzuzeigenden Buchstaben einschalten, Gitter an, warten, alles aus... Und das passiert für jeden einzelnen Buchstaben in einer Schleife.

21.08.05: Ich habe den Quelltext weiter verbessert, und eine serielle Schnittstelle nachgerüstet. Das Display zeigt den von einem PC empfangenen Text an.

Downloads