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Akkumatik (Bausatz)

Akku Lade-, Entlade- und Diagnosesystem

Vor einiger Zeit bin ich durch einen Kumpel auf den Akkumatik Bausatz von Stefan Estner aufmerksam geworden. Das Gerät gehört zwar mit rund 150€ zwar nicht zu den Günstigsten, ist aber auf jeden Fall sein Geld wert. Dem Benutzer bietet es eine Programm- und Einstellvielfalt wie kein anderes Ladegerät.

Bild: Akkumatik Ladegerät

Ich möchte hier meine Erfahrungen in Sachen Aufbau und Bedienung vorstellen, um anderen die Kaufentscheidung etwas leichter zu machen. Auch ein paar kleine Modifikationen und Tricks sollen nicht zu kurz kommen.

Das Paket

Nach ein wenig Wartezeit steht endlich der Postbote vor der Tür. Ich kann es kaum erwarten auszupacken! Bilder sagen mehr als 1000 Worte:

Bild: Karton
Bild: Auspacken
Bild: Bauteile
Bild: Frontplatte und Platine
Bild: Frontplatte mit eingeklebtem LCD
Bild: Aluteile
Bild: Klemmen und Kabel
Bild: Kühlkörper

Der Kühlkörper muss übrigens erst noch gebohrt werden, das habe ich zu allererst erledigt. Danach geht's ans Bestücken!

Bild: Bestückung der kleinsten Bauteile
Bild: Komplett bestückt
Bild: Ansicht von oben
Bild: Platinenunterseite

Der Aufbau ist für den geübten Bastler nicht weiter schwierig - alles bedrahtete Bauteile kein SMD, die Bauanleitung ist gut geschrieben.

Den Lüfter habe ich hier gegen einen von PAPST ausgetauscht und außerdem entgegen der Anleitung so eingebaut das er die Luft nach innen bläst. Der einzige Einwand von Estner ist, das die Lüfterflügel am Original vorgesehenen Lochgitter schleifen könnten. So habe ich dieses einfach gegen ein richtiges Lüftergitter ausgetauscht. Die Kühlleistung verbessert sich.

Als nächstes muss der Aufbau getestet, ins Gehäuse eingebaut und kalibriert werden. Das ist in der Anleitung soweit beschrieben, alles was man braucht ist ein möglichst genaues Multimeter und einen Akku. Danach ist das Gerät soweit einsatzbereit.

Bild: Testlauf
Bild: Frontplatte von innen
Bild: Seitenansicht
Bild: Fertiges Gerät
Die Zusatzoptionen
Bild: Temperatursensor

Einige Dinge sind optional. Zweiter Akkuausgang sowie die PC Schnittstelle sind eigentlich nur ein paar Bauteile mehr, an denen man auch nicht sparen sollte. Beleuchtetes Display ist Geschmackssache, normal wäre ein grünes dabei; Stefan hat mir auf besondere Anfrage sogar ein blaues mitgeliefert. Somit habe ich also den ersten Akkumatik mit offiziell blau ausgeliefertem Display!

Die Temperatursensoren bestehen aus einem Kabel mit Klinkenstecker und einem NTC.

Offlinelogging, Parameterspeicher, Balancereingänge

Diese sind eine sehr interessante Erweiterung; mit der PC Schnittstelle kann man sich die Lade und Entladekurven auf dem PC darstellen lassen. Dazu muss allerdings der Rechner die ganze Zeit laufen, es sei denn man verwendet einen Offlinelogging-Chip (I2C EEPROM). Steckt dieser beim Ladevorgang dran, werden bis zu 17 Stunden mitgeschnitten. Später kann man die Daten in Zeitraffer auf den PC übertragen.

Auch der Parameterspeicher ist als EEPROM ausgeführt. In ihm kann man komplette Ladeprogrammeinstellungen speichern und abrufen. Das spart das lästige Eintippen wenn man immer wieder den gleichen Akku laden möchte.

Balancer sind Geräte, die die Einzelzellenspannung von Lithium Akkupacks überwachen. Ist die Spannung an einer Zelle zu hoch, kann der Ladestrom reduziert - oder sogar der Ladevorgang abgebrochen werden. Der Akkumatik besitzt für verschiedenste Balancer Eingänge. Die ganze Option wird bei beiden Gehäuseformen als Zusatzplatine geliefert, hier in dem in der Mitte liegenden Seitenbleich eingebaut.

Logview

Mittels Logview kann man sich alle Daten auf dem PC anzeigen lassen, wunderbare Lade und Entladekurven zeichnen oder den Akkumatik fernsteuern. Logview ist ein Projekt von Dominik Schmidt und unterstützt unter anderem auch den Akkumatik.

Bild: Logview

Anmerkung: Die Streifen kommen daher, weil das Reflexladeverfahren benutzt wurde.

Firmwareupdate

Updates für das Ladegerät sind bei Estner selbstverständlich. Dieses rechtfertigt auch den Anschaffungspreis. Bezahlt werden damit nicht nur die Bauteile, sondern auch die Entwicklung. Spätere Updates sind jederzeit kostenfrei.

Sie funktionieren ganz einfach: Man lädt sich die ZIP Datei von der Akkumatik Webseite herunter, Entpackt sie, bringt den Akkumatik in den Bootloader-Modus (ENTER drücken und halten und dabei gleichzeitig Strom einschalten dann loslassen), und tippt "update lader.enc -COMx" ein wobei x durch die Nummer des COM Ports, an dem der Lader angeschlossen ist, ersetzt wird.

Bild: Firmwareupdate

Neues Gehäuse

Immer mal wieder was Neues - mittlerweile wird der Bausatz nicht mehr in dem silbernen Gehäuse ausgeliefert sondern in einem blauen. Dieses ist etwas geräumiger als das alte, wobei mir persönlich das alte besser gefällt.

Bild: Akkumatik im neuen Gehäuse

Vielen Dank für das Bild an Jens.

Testurteil

Der Akkumatik kann diverse Ladeverfahren und Akkutypen, der Support ist freundlich. Hier stimmt einfach alles. Ganz davon abgesehen das man im Vergleich zu einem gekauften Gerät Schaltpläne bekommt und selber reparieren kann. Für jeden der also viel Akkus zu laden hat oder Modellbau betreibt daher ein Must-have!

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